home

 

 MILAS

In Stephanos Byzantinos' "Ethnika " wird erwähnt, daß der Name der Siedlung Mylasa vom Sohn des Sisyphos Aiolos Enkels Khrysaor, Mylassos, herrührt. Die Ägäis war zu diesen Zeiten von Altgriechen, Kariern, Lelegiern und Pelasgern bevölkert. Den Schriften Homer 's zufolge, zogen die aus Asien stammenden Karier und Lelegier zusammen mit König Priamos von Troja in den Krieg.
Laut Herodot, Geschichtsschreiber aus Halikarnassos, erfanden die Karier drei Neuheiten zu ihren Rüstungen. Die bisher an Bändern um den Hals und die linke Schulter befestigten Schilde, wurden von ihnen, der besseren Beweglichkeit halber, am Arm getragen, die Außenseite mit Bildern verziert und auf ihren Helmen waren Federbüsche befestigt. Im karischen Vokabular hat der Helmbusch eine besondere Bedeutung und laut Strabon kommt das Wort "Karien" von eben diesem Helmbusch. Mylasa wird im 5. Jahrhundert. v.Chr. in den ionischen Aufstand und den Perserkrieg verwickelt. 446 vChr., nach dem Krieg von Berymion, nimmt es, vom persischen Joch befreit, seinen Platz im attisch-delischen Seebund ein. Alexander der Große bricht 334 vChr. zur Eroberung Westanatoliens auf und nimmt auch Mylasa ein, um es kurz darauf der karischen Königin Ada zu übergeben. Als 189 vChr. der syrische Regent Antiochos III. gegen Rom verliert, muss er Mylasa, zusammen mit anderen karischen Städten, Rhodos überlassen.
Mylasa schlichtet auf Wunsch des römischen Kaisers Maximilius, im Jahr 143 vChr. erfolgreich einen Streit zwischen verschiedenen Bevölkerungsklassen, und wird daraufhin zum Gerichtszentrum unter römischem Gouvernat. Als der letzte König von Bergama, Attalos III., im Jahre 129 vChr. Mylasa als Schenkung Rom übergibt, wird die Stadt, als Teil der asiatischen Provinz, Rom angeschlossen.
Im byzantinischen Zeitalter wird Milas das Zentrum des byzantinischen Bischofs, fällt im 13. Jahrhundert in die Hände der Türken, und wird 1392 das Regierungszentrum der Mentese Emire. Nach Gründung der türkischen Republik wird Milas ein Bezirk der Provinz Mugla.
GÜMÜSKESEN GRABMAL
Dieses etwa auf das 2. Jahrhundert. nChr. datierte Grabmal hat einen rechteckigen Grundriss. Das Dach der Grabkammer wird von Säulen gestützt und verjüngt sich pyramidenförmig.
das Grabmal steht auf einem zweistufigen Sockel, die Kammer kann durch eine Tür betreten werden. Der Oberstock der Kammer wird von vier Stützpfeilern getragen. Es wird vermutet, dass durch das Loch im Boden des Oberstocks, Wein auf den darunter liegenden Toten gegossen wurde.
Der offene, von einer Säulenreihe eingefaßte Oberstock, wird an den Ecken von je einer viereckigen Säule abgeschlossen, dazwischen befindet sich jeweils eine ovale Säule.

DAS TOR MIT DER DOPPELAXT
Das Tor wurde im 1. Jhrhdrt. vChr. erbaut. Das Gewölbe und die Stürze des Tores sind mit einer Reihe Palmetten und gewunden Verzierungen versehen und von zwei Stützpfeilern getragen. Aufgrund des, sich über dem Schloss befindlichen, Doppelaxt Reliefs erhielt es seinen Namen.

TEMPEL DES ZEUS KARIOS
Der Tempel ist auf einem Hügel im Ostern des Stadtteils Hisarbası, auf einem 3.5 m hohen Sockel errichtet. Seine einzige Säule wird im Volksmund "Uzunyuva" genannt.

AQUÄDUKT
Das, sich im Osten von Milas befindliche zweistöckige Aquae dukt stammt aus der frühbyzantinischen Epoche. Bei seiner Errichtung wurden Bruchstücke antiker Bauwerke verwendet.

ARCHITEKTONISCHE BESONDERHEITEN IN MILAS
Die Häuser in Milas besitzen immer einen Hof, sei er klein oder groß. Grundsätzlich werden die Gebäude über diesen Hof betreten. Die straßenseitige Hoftür ist entweder neben oder unterhalb des Wohnhauses. Die oberen Räume dieser Häuser besitzen einen Ausgang zur Strasse.
Die Holzträger dieser Ausgänge stehen frei und parallel zu den Hauswänden. Die, aus der zweiten Hälfte des 19. Jhrhdrt. stammenden Häuser, sind zwischen ihren Holzträgern brettergefüttert und verputzt. Die meisten besitzen einen zum Hof hin offenen Vorraum, der Sofa genannt wird. Das Erdgeschoss wird normalerweise als Lagerund Vorratsraum benutzt. Vor diesen Vorratskammern befindet sich ein ebener Steinflur (Taslik), der genau unter dem "Sofa" liegt.
Küche, Toilette und Stallungen befinden sich in einer getrennten Ecke des Hofes. Häufig gelangt man vom Hof über eine, aus antiken Marmorblöcken gebaute, Treppe in den Oberstock. Abgesehen davon sieht man auch hölzerne Treppen, die auf die Marmorblöcke gesetzt sind. Außerdem finden wir Häuser, die von aus Europa heimgekehrten Architekten entworfen wurden. Diese Gebäude stammen aus der Anfangszeit der türkischen Republik und unterscheiden sich stark von den traditionellen Milashäusern, u.a. besitzen sie eine direkte Tür nach außen. Sie sind normalerweise zweistöckig, mit einem großen Salon in der Mitte, von dem nach zwei Zeiten hin, die Zimmer betreten werden können. Küche, Toilette u.ae. befinden sich innerhalb des Hauses.

ÇÖLLÜOGLU HANI
(ANWESEN DER ÇÖLLÜOGLU FAMILIE)

Dieses Anwesen befindet sich im Ortsteil Hisarbası, es wurde 1719/20, (Islam. Kal. 1132) errichtet. Im Jahr 1738 wurde es von Abdülaziz Aga der, neben der Aga Moschee entstehenden Koranschule (Medrese) gestiftet. Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss, zwei Stockwerke und einen Hof. Der Unterstock ist mit einem Gewölbe überdacht, auf dem der Oberstock ruht. Leider sind beide sehr verfallen, da das Gebäude zum großen Teil aus wieder verwendeten Materialien und Abfallsteinen errichtet wurde. Das Erdgeschoss ist, typisch für ein osmanisches Anwesen, offen und zum Anbinden von Vieh gedacht. Die offene Fläche wird von einer, den Oberstock tragenden, Säulenreihe begrenzt. Die Decke ist gerieft und mit einem Ziegeldach gedeckt. Das Gebäude ist in hohem Grade Beispiel für eine osmanische Architektur.

BEISPIELE SAKRALER BAUKUNST :

HACI ILYAS MOSCHEE
Diese Moschee befindet sich im Zentrum von Milas, Ortsteil Hacı Ilyas. Sie wurde zu Zeiten der Mentese Emire, im Jahr 1330 (Islam. Kal.730), seitens Sucaaddin Orhan Bey's errichtet.
Das Bauwerk besteht aus einem Raum mit einer Gebetsnische, davor befinden sich drei, für den Gottesdienst gedachte, Abteilungen. Die Kuppeln und das Dach sind mit gerieften Ziegeln gedeckt.

GROSSE (ULU) MOSCHEE
Die größte Moschee Milas' wurde 1378 (Islam,Kal.780) errichtet, und befindet sich im Stadtteil Hocabe drettin. Die Seitenwände werden von starken Pfeilern gestützt. Das Bauwerk wurde unter Verwendung wieder verwendeten Materialien ausgeführt. Die nach Mekka gewandte Gebetswand, wird von einer Doppelreihe Pfeiler in drei Bereiche aufgeteilt. Bis auf den ersten Pfeiler der linken Reihe, der achteckig ist, haben alle Pfeiler einen quadratischen Grundriss, die Reihe ist acht Pfeiler lang. Der rechte und mittlere Bereich werden von einem Tonnengewölbe, der linke von einem Kreuzgewölbe überdacht. Die Stützstreben des linken Gewölbes reichen von Wand zu Wand, die des rechten ruht auf kurzen Streben. Vor der Gebetsnische der mittleren Abteilung befindet sich eine bleiverkleidete Kuppel. Diese Moschee ist ein gutes Beispiel für die Bauweise der "Großen Moscheen", besonders in Hinsicht auf die Verbindungen von Kuppel zu Gewölbe, und von Gewölbe zur geraden Fläche. Gedeckt ist das Gebäude mit Ziegelbruchstücken.

FIRUZBEY MOSCHEE
Im Stadtteil Firuzbey gelegen, wurde die Moschee seitens des Mentese Gouverneur Hoca (Islam. Gelehrter) Firuz Bey, im Jahre 1394 (Islam. Kal. 787) errichtet. Der Grundriss hat die Form eines umgekehrten "T", eingegliedert ist auch eine Pfeilerhalle. Im Garten befinden sich die Räume einer Koranschule. Wegen ihrer bleigedeckten Kuppeln wird sie im Volk auch "Bleierne Moschee" (Kursunlu Camii) genannt. Eingang, Pfeilerhalle, Portal, Gewölbe und Zwischenräume, Gebetsnische und Kanzel, sogar die Fensteröffnungen, sind Beispiele hervorragender Steinmetzkunst. Am Portal und den Fenstern wurden rotweiße Steine benutzt. Die Einrahmungen der Gebetsnische sind mit Arabesken, verzierten Koranversen besetzt, an den beiden Seiten stehen gewundene Säulen. Die Kuppeln des Andachtsraumes sind mit feiner, gemeißelter Steinmetzarbeiten verziert.

BELEN MOSCHEE
Sie befindet sich in der Mitte der Stadt, auf dem Hisarbası Hügel, und wurde vermutlich im 14. Jhrhdrt. erbaut. Sie erinnert vom Aufbau her an die "Großen Moscheen". Sie ist durch eine Doppelreihe mit je drei Pfeilern dreigeteilt. An der Nordwand des Portals, befindet sich westlich eine kleinere Tür.
Die Wände bestehen aus einem Ziegel/Stein-Gemisch; die Decke ist aus Holz. Das Minarett wurde im Jahr 1811, vom Sohn des Abdülfettah, Ömer Aga, errichtet.

AGA MOSCHEE
Sie wurde, im Stadtteil Hacıapti gelegen, im Jahr 1737 seitens Abdülaziz Aga erbaut. Sie ist rechteckig, und mit ihrer Pfeilerhalle und ihrem durchbrochenen Dach, ein sehr einfaches Gebäude. Das Minarett, von der Mutter Mehmet Bey's, aus dem Hause Abdülaziz Aga's, errichtet, vervollständigte, zusammen mit der an gleicher Stelle errichteten Koranschule, den Gebäudekomplexes.

MUSEUM MILAS
Die Grundlage dieses Museums bildete ein Ministerialbeschluss im Jahre 1983,auf die Herausgabe der zum Bezirk gehörenden Ausstellungsstücke aus dem Unterwassermuseum Bodrum. Zusammen mit anderen bei Ausgrabungen im Bezirk Milas gefundenen Stücken, konnte eine museumsfähige Ausstellung zusammengestellt werden, und das Museum öffnete am 04.04.1987 seine Pforten. Im Garten des Museums sind bei Ausgrabungen und Feldforschungsarbeiten gefundene Marmorstatuen u.ä. ausgestellten den Vitrinen der Ausstellungsräume hingegen sind, chronologisch vom frühen Bronzezeitalter bis in byzantinische Zeiten, Stücke wie Keramiken, Glas, Bronzen, Gold und Marmorstatuen und Säulenkapitelle ausgestellt.

BEÇIN
Beçin ist eine mittelalterliche Ruinenstadt, die von den Söhnen der Mentese gegründet wurde, und sich 5 km. von Milas entfernt, auf einem, sich plötzlich auf 200 m Erhebenden, Plateau befindet. Im antiken und byzantinischen Zeitalter war die Siedlung eher bedeutungslos.
Doch sind in der Burg von Beçin Bruchstücke antiker Bauten verwendet worden. Die rechte Wand der Innenburg ist sogar auf dem sechsstufigen Sockel eines alten Tempels errichtet. Laut mittelalterlichen italienischen Quellen, lautete der Name der Burg "Pezona", in islamischen und türki schen Texten "Barçin", in neueren Zeiten "Peçin". Heutzutage spricht man ihn "Beçin" aus.
Als im 17. Jhrhdrt. der Reisende Evliya Çelebi Beçin besuchte, bestand die Innenburg aus 20 Gebäuden; der Ort als solcher war verwaltungstechnisch an Milas gebunden.
Die als Gefängnis benutzte Burg, war von einer Mannschaft von einem Offizier und 20 Wachsoldaten besetzt.
Die Stätte von Beçin erhebt sich am Rande eines Plateaus, auf einem, sich steil erhebenden runden Felsen. Die Burgmauer umschließt die Stadt und ist im Süden 1.50 m breit. Die, von drei Seiten von steilem Fels geschützte Burg, kann nur durch einen, im Süden gelegenen Eingang betreten werden. Das Burgtor wird von einem großen Turm und zwei, teilweise eingestürzten, dicken Mauern geschützt. Evliya Çelebi sah hier einen, heute zugeschütteten, damals 10 Klafter tiefen Burggraben, über dessen Wasser eine Zugbrücke führte. Der im Westen der Burg, durch eine Höhle führende, geheime Treppenaufgang, ist heute verschüttet.
Es ist bekannt, dass der Bezirk im 13. Jhrhdrt. türkischer Herrschaft unterstellt wurde. Der Bezirk fiel in die Hände der Mentese Söhne, die zuerst Milas zu ihrer Hauptstadt machten, im 14. Jhrhdrt. aber, der besseren Verteidigungsmöglichkeiten halber ihre Regierungsgeschäfte nach Beçin verlegten. Beçin blieb bis zur Regentschaft Tacettin Ahmet Gazis die Hauptstadt des Emirats. Nach dessen Tod wurde das Emirat dem osmanischen Reich einverleibt und die Regierung zog mit Yildirim Bayezit nach Balat (Milet) um.
Von den Überresten der Stadt sieht man heute von der Milas Ebene gesehen, eine Innenburg und eine mauerumschlossene Außenburg, die sich im Süden bis nach Kepez und Sigmen hinzieht.

AHMET GAZI MEDRESE UND TÜRBE

(KORANSCHULE UND MAUSOLEUM)
Die, zu den am besten erhaltenen Baudenkmäler der Stadt gehörende, von Ahmet Gazi errichtete Koranschule, ist laut einer über dem Tor befindlichen Inschrift, 1375 (Islam. Kal.777) erbaut worden. Der 9.10x12.50 große Innenhof ist an den Seiten von 10 Räumen eingefaßt. Die Medrese ist im gotischen Stil gehalten, das südliche Tor führt auf eine halboffene Terrasse. Genau dieser Tür gegenüber, erhebt sich die Kuppel des gedeckten Mausoleums des Ahmet Gazi. Die Türbe öffnet sich, gotischen Linien folgend, der Pfeilerhalle der Medrese. An den Außenecken der Pfeilerhalle befinden sich die Reliefs zweier fahnentragender Löwen, die in der rechten Pfote eine Fahne mit dem Namen Ahmet Gazis' tragen. Nördlich erlaubt eine kleine pfeilergetragene Tür, den Ausgang der Türbe zur Medrese.
In der Türbe befindet sich ein zweites Grab, das dem des Ahmet Gazi gleicht. Wen es beherbergt, konnte bis heute noch nicht festgestellt werden.
Die von einem Tonnengewölbe überspannten Räume der gedeckten Medrese sind dämmerig und klein. Jeder Raum enthält eine Feuerstelle und je drei Schränke. Das geneigte Dach der Zimmer wurde mit Erde bedeckt und so kühl gehalten. Man erreicht sie durch zwei, von den Seiten kommende Treppenaufgänge. Rechts und links der Türbe findet man zwei große Zimmer; über ihnen gab es ehemals ein Obergeschoss, das nun allerdings verfallen ist. Die Kuppel der Türbe ist ziegelgedeckt. Die auf den Hof blickenden Mauern, die Korridore, die Türstöcke und die Außenmauern der Medrese, sind, bis auf ca. 6 m der Ost und Westmauern, mit Bruchsteinen teilverkleidet. Sowie auch diese Wände nicht vollständig verkleidet sind, so sind auch die Nordwand der Medrese und die Innenräume nicht verputzt. Nach Fertigstellung der Medrese, wurden im Osten der Türbe, anschließend an die Außenwände der Zimmer, zwei sich gegenüberliegende Löwenreliefs und ein mit Pfeilern bestandener Brunnen zugefügt. In der Mitte des Hofes, deuten die Überreste eines viereckigen Marmorsockels, auf einen ehemaligen Brunnen.

ANDERE BAUTEN DER INNENSTADT

Die im Osten und Westen durch Türme verstärkten Stadtmauern, umschließen ein relativ großes Areal. Im Inneren der Mauer befindet sich, als zweites gut erhaltenes Bauwerk, das Hamam. Es liegt zwischen dem Turm und der Ahmet Gazi Medrese.
Laut der Beschreibung Evliya Çelebi's, befand sich vor der Medrese, die im 14. Jhrhdrt. von Ibni Batuta erbaute, Orhan Bey Moschee. Wenn sie auch komplett verfallen ist, blieben ihre Fundamente und Marmortüren doch erhalten. Im Osten an die Ruinen der Moschee stoßend, sieht man zwei weitere Türben mit rechteckigem Grundriss, deren eine Kuppel eingestürzt ist. Noch östlicher liegt das Kizilhan ("Rotes Anwesen") genannte Gebäude, dessen Erdgeschoss von einem Tonnengewölbe überspannt, der Oberstock hingegen von drei Kuppeln überdacht ist. Die Treppe des Gebäudes sieht nach Westen. Das Gebäude ist in einem gutem Zustand.

BAUWERKE AUSSERHALB DER STADTMAUER
Außerhalb der Stadtmauern, im Süden von einer eigenen Mauer begrenzt, liegt ein Hof (Emir Avlusu), der in früheren Zeiten als Marktplatz benutzt wurde. Direkt daneben befindet sich das, von drei Tonnengewölben überdachte Karapasa Hani, östlich davon ein, gleichfalls mit einem Tonnengewölbe versehenes, kleineres Bauwerk. Direkt östlich an die Friedhofsmauern anschließend, fließt der Kara Ahmet Bach, der in der Stadt beginnend, sich bis in die Gegend um Kepez ergießt. Auf dem Friedhof sind neben der Medrese Ahmet Gazis, einige sehr schöne Beispiele türkischer Marmorgrabmale und Grabsteine aus dem 14. und 15. Jhrhdrt. zu sehen.
15 Minuten von den Mauern der Stadt entfernt im Stadtteil Kepez, befindet sich eine andere Gruppe interessanter Bauwerke. Eines davon ist die kleine einkuppelige Yelli Moschee mit einer Pfeilerhalle, die von zwei Kreuzgewölben überspannt wird. Im Westen der Moschee liegt ein Hamam, dessen oberer Teil verfallen ist; im Osten hingegen die Ruinen einer, der Koranschule des Ahmet Gazi gleichenden, Medrese. Noch ein Stück weiter, befindet sich ein 7.75x10.30m großes Marmorbecken.
Die in den 70er Jahren von Prof. Dr.Olus Arik begonnenen Beçin Ausgrabungen, werden seit 1995 unter Leitung des Museum Milas, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.. Rahmi Hüseyin Ünal und seiner Mannschaft, weiter geführt.

EUROMOS
An der Strasse nach Izmir gelegen, 10 km von Milas entfernt, liegt Euromos, in der Antike nach Mylasa die wichtigste Stadt der Provinz. Im 5. Jhrhdrt vChr. wurde es als "Kyramos" oder "Hyromos" bezeichnet. Im altgriechischen bedeutete Euromos "stark". Seine Besiedelung wird als ein Ergebnis der Hellenisierungspolitik Mausolos' angenommen. Einer Inschrift zufolge, stand Euromos in schlechter Beziehung zu seiner nördlichen Nachbarstadt Herakleia. Demnach wurde Euromos ständig von seinen Nachbarn geplündert, heilige Gegenstände und auch Privateigentum nach Herabließ verschleppt. Ein betroffener Einwohner von Euromos beschwerte sich daraufhin bei der Obrigkeit von Mylasa und der Streit wurde von einem, nach Herakleia entsandten Botschafter geklärt.
Obwohl die Stadt stark verfallen ist, gehört der Zeus Tempel von Euromos zu den 6 besterhaltenen Tempel Asiens. Das aus dem zweiten Jhrhdrt.nChr. stammende Bauwerk im korinthischen Stil, hat auf der Vorderseite sechs, an den Seiten neun Säulen. Die drei, am Nordrand stehenden und die südwestlichste Säule, sind glatt und nicht gerieft, auch wurden ihre Verzierungen nie fertig gestellt.
Auf den nach Norden und Westen blickenden Säulen, befinden sich Tafeln mit Votivinschriften. Fünf davon wurden von dem Physiker und Staatsangestellten Menekrates und seiner Tochter Tryphania, sieben von einem weiteren Staatsangestellten, Lao Quintos, gestiftet.
Am Fuß des, an die Ebene stoßenden Hanges, befindet sich das große, aber stark verfallene Theater. Der Nordteil der sichtbaren fünf Sitzreihen ist noch gut erhalten.
Einige Säulen der Stoa der antiken Agora, die sich auf einer ebenen Fläche befand, sind ebenfalls noch gut erkennbar. Im Westen lag eine weitere Stoa. Auf einer der Säulen dieser Stoa finden wir eine Inschrift, nach der ein, Kallisthenes genannter Mann, der Stadt finanzielle Hilfe leistete. Eine längere Inschrift gibt Auskunft über dessen Freundschaft mit Iasos.
Die Ausgrabungen und Restaurationsarbeiten, die in den 70er Jahren von Prof. Dr. Ümit Serdaroglu begonnen wurden blieben, nur halbausgeführt, liegen.

LABRANDA
Das Zeus Labrandos Heiligtum von Labranda befindet sich 14 km
von Milas entfernt, im Nordosten. Die ältesten Ruinen stammen aus dem 7.Jhrhdrt. vChr. Die im 6. und
5.Jhrhdrt. als Heiligtum benutzte, künstliche Ebene wurde später als Tempelterrasse gebraucht. 497 vChr. findet auf dieser Terrasse eine Schlacht statt, bei der die alliierten Truppen aus Milet und Karien gegen die Perser unterliegen.
Das 4.Jhrhdrt.vChr. war die bedeutendste Zeit dieses Tempels. Die Satrapen Mausolos (377352) und Idrieus (352344) gaben ihm ein anderes Ansehen. 355 entkam Mausolos, bei den jährlich in Labranda stattfindenden Opferfestlichkeiten, knapp einem Attentat. Aus Dank für dieses glückliche Entkommen errichtete er eine Reihe künstlicher Terrassen, ein kleines dorisches Gebäude, eine Andachtstreppe, zwei großzügige Hallen für Gastmähler (Andron), ein Verkündigungshaus (Oikoi), eine Stoa und Bauwerke, wie den großen säulenbestandenen Zeus Tempel.
Die Bautätigkeiten fanden 344, mit dem Tod Idrieus', ein Ende. Die Benutzung des Heiligtums als Kultstätte wurde, im 4.Jhrhdrt.nChr. nach einer Brandkatastrophe eingestellt.
Das Heiligtum von Labranda war von Mylasa, über eine 8 km lange Heilige Strasse zu erreichen. Die Überreste des Straßenbelages sind zum Teil heute noch zu erkennen. Man betrat die Kultstätte durch zwei große Eingangs Gebäude. Das als "dorisches Gebäude" bekannte Bauwerk hat einen fast rechteckigen, unregelmäßigen Grundriss und schließt sich östlich an das Propylaeon an. Sich nach Norden wendend, hat es einen, von vier Säulen bestandenen Hof und ist, im dorischen Stil gebaut, mit Marmor verkleidet.
Im römischen Zeitalter wurde das Gebäude in den Hamam Komplex integriert.
Im Norden wird der Propyläenbereich von einer, beeindruckende Handwerkskunst aufweisenden Mauer begrenzt, über der vier lange Zimmer mit großen Durchgängen liegen. Diese langen Räume wurden als Vorrats oder Schatzkammern benutzt, und sind Teil eines weitläufigen Gebäudekomplexes. Dieser Komplex wird im Osten und im oberen Bereich durch sechs viereckige, für Heilige Mahlzeiten benutzte Räume, und dem Verkündigungsgebäude, begrenzt. Man erreicht diese Räume über eine Terrasse, zu der eine 12 m breite Treppe führt. Hier befindet sich auch das Andron des Mausolos (Andron B). Es ist das erste, von der Verwandtschaft des Hekatomnos errichtete Bauwerk. Mit seiner viereckigen Cella und dem im hinteren Teil liegenden rechteckigen Eingangsbereich, erinnert es an ein Gotteshaus. In diesem Eingangsgebäude wurden wahrscheinlich Statuen des Zeus und der Ehefrau und Schwester Mausolos', Artemisia aufbewahrt.
Auf der obersten Terrasse wendet der Zeustempel dem Osten den Rücken zu. Eine erste Benutzung datiert auf das 4. Jhrhdrt. In seiner zweiten Benutzungsepoche wurden, sich an die Cella angleichend, an 6 Vorderfronten und 8 Seiten je eine Säulenreihe, und nach hinten ein Gebäude (Opisthodomos) hinzugefügt. Dieses säulenumstandene Gotteshaus wurde von Idrieus errichtet. Durch Besonderheiten seiner Planung und anderer Charakteristika, erinnert das Tempelchen an den Athena Tempel in Prieme. Dies zeigt, dass beide Tempel von dem Architekten Pytheos geplant waren. Im Südwesten, nahe dem Tempel befindet sich das Andron des Idrieus (Andron A).
Es ist das besterhaltene Gebäude der Stadt. Es erhebt sich 7.9 m über der Südwand. Architektonisch ist es baugleich mit dem Andron des Mausolos. In seiner Cella, findet man noch die Überreste der Sockel der Liegen, die bei Heiligen Gastmahlen benutzt wurden. In einer Nische der Rückwand wurden die Statuen von Zeus und Ada, der Ehefrau und Schwester Idrieus' aufbewahrt.
Das Oikoi besteht aus, zwischen zwei Anteräumen gelegenen, mit vier Säulen besetzten viereckigen Räumen, unterschiedlicher Größe, die im hinteren Bereich des Gebäudes liegen. Das Dach dieses Gebäudes ist teilweise ionisch, teils dorisch gehalten. Das Bauwerk wurde wahrscheinlich sowohl als Archiv, als auch als Arbeitsräume der Priester und für Heilige Gastmahle benutzt.
Im Norden des Heiligtums sehen wir eine Steilwand. Am Südhang der Wand, über dem Tempel, befindet sich ein Grabmal. Die Grabkammer und der Eingang sind mit Tonnengewölben überdacht. Das Dach ist im dorischen Stil aus Granit gefertigt.
200 m westlich des Heiligtums befindet sich, ein an die Rückwand anschließendes Stadium. Die Beginn und Ende eines Laufes kennzeichnenden Steine an den Stirnseiten, sind noch vorhanden. Das beweist, dass die jährlich stattfindenden Festspiele auch Wettkämpfe beinhalteten.
Die seit 1948, seitens der schwedischen Universität Upsala, unter Leitung von A. W. Peerson begonnenen, und in Abständen weitergeführten Ausgrabungsarbeiten, werden mittlerweile von P. Hellström geleitet.

HERAKLEIA

Die antike Stadt Herakleia kann auf einer von der Milas-Söke Hauptstrasse, bei Çamiçi abzweigenden Nebenstrasse erreicht werden. Die Ruinen liegen im Dorf Kapikiri und sind von Milas 39 km entfernt.
Vor der Stadt lag ehemals der heute weit entfernte Golf von Latmos. Durch das vom Menderes-Fluss herangetragene Schwemmland, verlandete der Golf und wurde zum heutigen Bafa-See.
Die Stadt erhielt ihren Namen vom Helden der antiken Mythologie, Herakles. Im 8. Jhrhdrt. vChr. noch Latmos heißend, fiel die Stadt in die Hände des persischen Satrapen Mausolos. Nach dem Asiensieg Alexanders des Großen, fiel es unter seine Herrschaft, später unter die der Seleukos Diadochen. Als im 1. Jhrhdrt. nChr. Herakleia seine frühere Macht aufgrund der nun fehlenden Verbindung zum Meer verlor, wurde es, weil gut auf heimlichen Wegen zu erreichen, von Führern des frühen Christentums als Versteck benutzt. Die, auf sehr unebenem und felsigem Untergrund errichtete Stadt, wurde von einer 6.5 km langen und mit 65 Türmen verstärkten Mauer umschlossen. Die aus gleichmäßig rechteckigen und quadratischen Steinen errichtete Mauer, stammt aus der hellenistischen Zeit.
Die nach einem Plan des Hippodoamos erbaute und besiedelte Stadt, ist mit ihrer gitterförmigen Straßenanlage und seinen gleichförmigen Parzellen, ein Beispiel früher guter Stadtplanung.
Der hinter dem Hafen, auf einem felsigen Areal errichtete Athena Tempel, ist eines der besterhaltenen Bauwerke der Stadt. Er ist ein als "Templum in Antis" geplanter, zweisäuliger Bau im hellenistischem Stil.
Der erste Stock der, im Osten an den Tempel anschließenden Agora, ist, ehemals zweistöckig, noch zu sehen. Die Anlage der Läden und Wohnhäuser auf der Agora ist deutlich. Die Südmauern zeugen von hoher Handwerkskunst. Rechteckig angelegt, ist die Agora von Portiken um schlossen.
Das sich im Osten der Agora befindliche, eckig "U" förmige Gebäude ist das Bouleuterium. Die Nordostwand des Gebäudes ist gut erhalten.
Das Theater befindet sich im Nordosten der Stadt. Man erkennt noch die Wände des Bühnenhauses, und die Sitzreihen der ersten Kavea.
Vom Heiligtum des, an der zum Strand und den Inseln führenden Strasse liegenden, Endymion Heiligtums, findet man den Pronaos und eine Cella mit Apsen.
Nach der Mythologie verliebt sich die Mondgöttin Selene in den schönen Jüngling Endymion, der Schäfer in den Bergen von Latmos ist, und verurteilt ihn zu ewigem Schlaf.
Auf den, im Bafa See liegenden Inselchen und den Felsen des Latmos Gebirges findet man viele Klöster. Von Sinai und aus Griechenland kommende Mönche gründeten das erste Kloster im 7. Jhrhdrt. Die bekanntesten sind : Yediler, Stylos, Soteros, und die auf den Inseln Menet, Ikizce und Kahve Asar liegenden Klöster. Zum Schutz der Klöster wurde, im byzantinischen Zeitalter, am Bafa See eine Burg errichtet. Außerdem befinden sich in der Nähe der Klöster viele, von Einsiedlern und Asketen bewohnte Höhlen und Plätze. Die den Klöstern näher gelegenen sind reich mit Fresken verziert, die vom Leben Jesu, der Jungfrau Maria und der Heiligen erzählen.
Die Feldforschungen im Gebiet des antiken Herakleia werden von der Deutschen Annelisa Peschlow jeden Sommer fortgeführt.

IASSOS
Iassos wurde auf einer, von drei Seiten von Meer umschlossenen, Halbinsel erbaut. Es liegt im heutigen Dorf Kiyikisacik und ist 28 km von Milas entfernt.
Laut Legenden soll es von den Argonauten erbaut, den Namen ihres Anführers, Iason, tragen. Bis ins 5. Jhrhdrt. vChr. ist Iassos in keiner Quelle erwähnt. Vor Gründung der Stadt war die heutige Halbinsel eine Insel, verlandete dann, einen Isthmus bildend, und wurde so eine Halbinsel. Dort befinden sich zur antiken Stadt gehörende Bauwerke.
Doch haben die Gräber, Fischmarkt und Aquädukt genannten Bauten ihren Platz außerhalb der Stadtmauern. Ausgrabungen in Iassos datieren die ältesten Bauwerke auf das 3. Jahrtausend.
Einer Tages gab ein, die Stadt besuchender Musiker im Theater eine Vorstellung. Während dieser erklang die Glocke zur Eröffnung des Fischmarktes. Bis auf einen alten Mann, der die Hand an sein Ohr haltend, sitzen blieb, verließen sämtliche Zuhörer das Theater. Der Sänger sprach, sich dem Alten nähernd : "Ich schulde Ihnen Dank für die, meiner Kunst und mir erwiesene Ehre, da alle Anderen beim Klang der Glocke mich verließen. "Was ?" sagte der Alte, "die Glocke hat geläutet mit Ihrer Erlaubnis..." und verschwand.
Strabon erzählt uns diese Geschichte, um die Abhängigkeit der Bewohner Iassos von Nahrungsmitteln aus dem Meer zu verdeutlichen, da dem kargen Boden der Gegend kein Ertrag abzuringen war.
Alexander, 334 im Begriff Milet anzugreifen, schenkte der Stadt Iassos als Dank für ihre Hilfe gegen die Perser, ein Schiff. Jahre später wird in Ekbatan, ein Mann aus Iassos, Gorgos, Befehlshaber der Waffenkammern Alexanders.
Ein anderer Bewohner Iassos', ein von den Delphinen geliebter Knabe, erregte die Aufmerksamkeit Alexanders. Es war Brauch in Iassos, dass die Knaben nach ihrem Unterricht im dortigen Gymnasium, ein Bad im Meer nahmen. Sich dem Ufer nähernd, nahm ein Delphin einen der Knaben auf den Rücken, schwamm mit ihm hinaus und brachte ihn nach einer Weile wieder zurück. Der Erzählung nach, hörte Alexander von diesem Tun, brachte den Knaben nach Babylon und machte ihn zu einem Priester des Poseidon. Der Einfluss dieser Geschichte war so groß, dass die Münzpräger von Iassos im 3.Jhrhdt.vChr., Münzen herausbrachten, die einen Knaben zeigen, der einen Arm um einen Delphin gelegt, im Meer schwimmt.
In Iassos finden seit 1960 Ausgrabungen einer italienischen Archäologengruppe statt, bei denen schon viele Kunst und Bauwerke gefunden wurden.
Man betritt die Stadt durch ein gewölbtes Tor, das auf die Agora führt. Die in römischer Zeit gebaute Agora ist von Säulengängen umschlossen. Im Südosten der Agora befindet sich das Bouleuterium.
Dieses, vom Rat der Stadt benutzte Bauwerk besitzt einen runden Orkestrabereich und wird im hinteren Teil von vier Treppen in drei Abteilungen unterteilt. Die Sitzreihen werden von sechs Tonnengewölben getragen. Das in der Ostecke der Agora befindliche, 17x13 m große, rechteckige und im Vorderteil von Säulen begrenzte Gebäude, wird Caesarium genannt.
Die bei Ausgrabungen auf der Agora gefundenen Stücke stammen zum Teil aus dem Bronzezeitalter. Die, die Agora seitlich begrenzenden Stoen, stammen, laut Inschriften aus den Jahren um 130 nChr. In der Südwestecke der Agora nimmt der Artemis Astias Tempel großen Raum ein.
Das Theater befindet sich auf einem Hang, der in der Mitte der Stadt liegt. Die Front des Bühnenhauses ist ca. 61 m hoch. Am aus dem hellenistischen Zeitalter stammenden, Theater, erkennen wir noch die Spuren von römischen Ausbesserungen und Erweiterungen.
Der mittelalterliche Turm befindet sich, genau in der Mitte der Stadt, auf ihrem höchsten Punkt. Der fast quadratische Turm, hat Mauern bis zu einer Dicke von 2 m. Das sehr stabile Bauwerk besitzt auch eine Zisterne.
Der Hafen erstreckt sich auf einer Breite von 850 m, zwischen der Halbinsel und dem Festland. Der, auf dem Ende der Hafenmole stehende Turm, ist aus dem Mittelalter. Ein anderer, gegenüber stehender Turm ist eingestürzt. In früheren Zeiten konnte der Hafen zwischen den Türmen mit einer Kette gesperrt werden.
Iassos wurde durch eine Stadtmauer und durch eine zweite, sich im Nordosten der Stadt, als "Große Mauer" bekannte, Befestigungsmauer geschützt. Diese diente mehr der Verteidigung der Umgegend, als der direkten Stadtverteidigung. Sie ist ca. 3.5 km lang und aus lokalem Stein geschlagenen Quadern errichtet. Sie ist sehr unterschiedlich, aber durchschnittlich 3.5 m hoch und mit hervorragenden Türmen verstärkt. In der Stadt wurden viele Grabungen unternommen. Die Agora wurde in archaischen Zeiten als Friedhof genutzt. Zu Zeiten der Römer wurden am Westhang des Friedhofes, Felsengräber in Kammerform aus dem Fels geschlagen. Das bekannteste Grabmal der Stadt befindet sich auf dem im Volksmund Fischmarkt genannten Platz und stammt aus römischer Zeit. In der Mitte eines viereckigen Hofes, der von Portiken umgeben ist, erhebt sich auf einem hohen Podium ein korinthischer Tempel, dessen Vorderseite mit vier Säulen verziert ist. Man betritt ihn über Stufen im Westen der sehr schmalen Cella. Drei ihrer Wände sind durch Rillen verziert .Ihre Anteräume sind mit Stuck verziert und man betritt sie durch einen davorliegenden Pronaos. Das von niedrigen Säulen getragene Grabmal, gewinnt Höhe durch seinen Sockel. Die eigentliche Stätte für die Knochenaufbewahrung erreicht man über einen, speziell angebrachten Sockel und über in den Wänden befindlichen Nischen. Sie wird von einen langem stuckverzierten Portiko und einem davon getragenen Säulengang gebildet. Der Westteil wird von einem freitragenden Gewölbe überdacht.
Das Fischmarkt Grabmal wird seit 1993 vom Ministerium für Kultur aus öffentlichen Mitteln restauriert; und die in Iassos arbeitende italienische Ausgrabungsmannschaft begann, die bei den Grabungen gefundenen Stücke, in den Galerien des Marktes auszustellen. So konnte das Fischmarkt Grabmal als Freilichtmuseum, am 11. August 1995 seine Tore öffnen.
Die Ausgrabungen in Iassos wurden 1960 von Prof. Dr. Doro Levi begonnen und werden momentan von Dr. Fede Berti weitergeführt.

NOCH NICHT ERFORSCHTE ANTIKE SIEDLUNGEN IM BEZIRK MILAS
Im Bezirk Milas befinden sich viele antike Siedlungen, in denen bisher noch keine Forschungsarbeit geleistet werden konnte :

GOTTESHAUS VON SINURI
14 km von Milas entfernt befindet sich, in den Bergen um das Dorf Kalinagli, ein Tempel. Er ist dem Herrscher Sinuri gewidmet, dessen Name "Schnee" bedeutet. Vermutlich befand sich dort, wie in Labranda, ein großes Grabmal, das von einer Priestergemeinschaft gepflegt wurde.

HYDAI
Hydai ist eine kleine Stadt am Fuß der Karaoglan Berge, im Dorf Damlibogaz. Der Name der Stadt stammt vom altgriechischen Wort für Wasser "Hydro" ab. Es gibt nur sehr wenige Erkenntnisse über die Geschichte der Stadt. Eine aus dem 2. Jhrhdrt.nChr. stammende Münze zeigt den bärtigen Flussgott des vor der Stadt fließenden Sari Baches , der einen Krug umfaßt und in einer Hand einen Schilfstengel hält. Indem aus dem Krug fließenden Wasser schwimmen drei Fische.

BARGYLIA
Bargylia liegt auf dem zweigipfligen Hügel einer Halbinsel , in der schmalen und tiefen Bucht am Ende des Güllük Hafens. Die in der Stephantinus Byzantikus erwähnte Legende besagt, daß es vom Helden der griechischen Mythologie Bellerophon gegründet wurde. Als das berühmte geflügelte Pferd der Sage Pegasus, zusammen mit seinem Freund Bargylos umkommt, gibt er der Stadt den Namen Bargylia. Die im 1. Jhrhdrt. v.Chr.. geprägten Münzen der Stadt, zeigen die Helden Bellerophon und Pegasus. Mal ist der fliegende Pegasus, mal Bellerophon auf dessen Rücken zu sehen.

HYDISOS
Die Stadt befindet sich 29 km von Milas entfernt auf einem doppelgipfeligen pinienbestandenen Hügel, im Osten des Dorfes Karacahisar. Der Hauptgott der Stadt war der Kriegsgott Zeus Areios. Auf Münzen ist er als Büste, mit Bart und Helm, oder stehend mit all seinen Waffen abgebildet.

KERAMOS
Keramos liegt 45 km von Milas entfernt, im heutigen Ören. Keramos wurde meist als junger, in den Händen eine Doppelaxt tragender Gott abgebildet. Auf Münzen findet man seine Büste, oder den Gott in stehender Haltung, halbbekleidet abgebildet. Auf Münzen des römischen Kaiserreiches findet man ihn auch zusammen mit Zeus Khrysaores, dem Gott der Nachbarstädte Stratonikeia und Koinon Khrysaoreus, abgebildet.