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 FETHIYE

FETHIYE MUSEUM

Dank der besonderen Bemühungen, des 1962 in Fethiye eingesetzten, Kaymakam (Landrat) Recep Ceylan, um die Sammlung und den Erhalt der Kunstwerke dieses, in archäologischer Hinsicht so reichen Bezirkes, konnte der Grundstock einer   museumsreifen   Sammlung gelegt werden. Die Aktivitäten zur Errichtung eines Museums, fanden 1982 mit der Fertigstellung des jetzigen Museumsgebäudes einen Abschluß. Die bis dahin im Keller des Gemeindegebäudes gelagerte,   Sammlung   wurde   an ihren Bestimmungsort verbracht, und am 03. April 1987 öffnete das Museum, besonderen Augenmerk auf eine zeitgenössische Ausstellungsweise richtend, seine Pforten.

Die meisten der Ausstellungsstücke wurden aus der Umgebung von Fethiye zusammengetragen. Ein Teil stammt aus Ausgrabungen. Die Exponate der archäologischen und etnographischen Sektionen wurden chronologisch angeordnet, und bieten so dem Besucher einen Einblick in das Zeitgeschehen, beginnend mit dem 3. Jahrtausend vor Christus, bis in das byzantinische Zeitalter. Eines der wichtigsten Exponate ist die dreisprachige Stele, die bei der Entzifferung der lykischen Sprache eine große Rolle spielte. Im ethnographischen Salon hingegen finden wir Stücke, die typisch für den Bezirk und folkloristisch bedeutend sind. In diesem Salon ist auch ein, noch funktionierender    Webstuhl   ausgestellt, auf dem die typischen, mit Weintrauben verzierten, Kopftücher hergestellt werden. Im Gartenbereich sehen wir Sarkophage des Psidia Typs und das, der lykischen Epoche entstammenden Izraza Grabmal, ein wichtiger Zeuge dieser Zeit.

GEMILE – INSEL

 Die Insel befindet sich ca. 9 km südlich von Fethiye. Sie ist auf dem Seeweg von Kaya Köy (Dorf Kaya) oder dem Dorf Gemile zu erreichen. Die Gemile bzw. Aya Nikola Insel nimmt seit dem 5. Jhrhdrt. nChr. einen besonderen Platz unter den Siedlungen des, heute als Ölü Deniz, damals als Sybola bekannten, Gebietes. Es wurde als Wallfahrtsort von Handels -und Passagierschiffen aus     ganz Europa und Westanatolien besucht. Neben einigen Kirchen und Kapellen bot es auch eine, speziell der religiösen Erziehung gewidmete Schule. Bezüglich des Namens der Insel gibt es einige Überlieferungen. Zum Beispiel findet die, auf dem höchsten Punkt der Insel gelegene, Sankt Nikolaus gewidmete Kirche, in einem mittelalterlichen Seehandbuch Erwähnung. Ob dieser Sankt Nikolaus, mit dem in Demre geborenen und als “Weihnachtsmann” bekannten Nikolaus identisch ist, kann momentan nicht endgültig geklärt werden.

Fest steht, daß ein bedeutender Mann namens Nikolaus auf dieser Insel lebte, seine Identität wird mit Sicherheit in den kommenden Jahren noch der Diskussion und Erforschung bedürfen. Bei den, seit 1990 von einem japanischen Team durchgeführten Untersuchungen, traf man   auf   die   Überreste von 11 Kirchen. Vier davon befinden sich auf Gemile, eine auf der Karaören Insel, die anderen sind in der Gegend von Ölü Deniz und dem Dorf Karaören zu finden. Offensichtlich nahm die Gemile Insel und ihre Umgebung einen wichtigen Platz in der christlichen Welt ein. Außer den religiösen Bauten, findet man auf der Insel, auch die Ruinen der Unterkünfte dort arbeitender oder dort siedelnder Leute. Da die Insel einen sehr felsigen Untergrund hat, sind die Fundamente der Gebäude in den Fels gehauen. Die Ruinen ziehen sich bis auf den Meeresboden hin. Wegen ihrer vielen    Besucher   ist    die   Insel unter Denkmalschutz gestellt, auch ist dort ein Wärter beschäftigt.

Die, 1995 von seiten des Museum Fethiye und der Japanischen Forschergruppe begonnenen, Ausgrabungsarbeiten, werden nun unter der Leitung des Museumsdirektorates fortgeführt.

KADYANDA

Kadyanda, von Fethiye 24 km. entfernt, ist auf einer größtenteils asphaltierten Strasse zu erreichen, 8 km bestehen aus einer gut befestigten Schotterstrasse. Kadyanda, in der lykischen Sprache Kadawanti ausgesprochen (-nd-wird zu–w-), wurde im 3. Jahrtausend vChr. gegründet. Die heute zu besichtigenden Ruinen stammen jedoch aus einer jüngeren Zeit, und werden auf das 5. vorchristliche Jahrhundert datiert. Aus dieser Zeit stammen auch die, die Stadt einfassenden Stadtmauern, Felsengräber und einige Inschriften. Davon abgesehen geben ein, in römischer Zeit ausgebessertes, hellenistisches Theater ein Hamam, eine Laufbahn, eine Agora; ein, einer bisher unbekannten Gottheit gewidmeter Tempel und die Ruinen anderer, vielzähliger Wohngebäude, dieser Siedlung das Ansehen einer, im Altertum dicht besiedelten Stadt.

Die an Steilhängen gelegene Stadt wurde einige Male erweitert und von Befestigungsmauern umgeben. Die Ruinen dieser Mauern sind, besonders im Südteil der Stadt, noch gut erhalten. Die, das Theater stützenden polygonalen Befestigungsmauern, aus hellenistischer Zeit, sind Zeugen   gut   ausgeführter Handwerkskunst.

Die, viele Spuren von Grabräuberei tragende Nekropole, befindet sich innerhalb der Stadtmauern im Südteil der Siedlung.  

Die, in den meisten antiken Städten, das Augenmerk auf sich ziehenden   Überreste, sind auch hier die Zisternen. Die vier im Ortsteil des Tempels angelegten, miteinander verbundenen, großen Zisternen, belegen die Wasserversorgungsprobleme der Stadt im Altertum. Die Aufgabe der Stadt, aus Gründen der Wasserknappheit erscheint daher wahrscheinlich. 

Der größte Teil, der in Kadyanda zu sehenden Ruinen, stammt aus römischer Zeit. Sie lassen die Überreste aus viel früheren Epochen, dieser, bis ins 7. Jhrhdrt. vChr bewohnten Stadt fast unwichtig erscheinen. 1992 wurde eine, unter der Leitung des Museums Fethiye stehende, Ausgrabung   vorgenommen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch ein etwa 2.5 km langer Fußweg angelegt, auf dem die antike Stadt leicht zu erreichen ist. 

KAUNOS

Diese, im Bezirk Köyceğiz liegende antike Stätte ist, bekanntermaßen von Ortaca aus über das Städtchen Dalyan auf dem Land wie Seeweg zu erreichen. 

Der, vom antiken Stadtschreiber Ovid beschriebenen Mythologie zufolge, wuchsen die Zwillingskinder Miletos’ Kaunos und Byblis zusammen auf. Hierbei wurde Byblis von einer so großen Zuneigung und Liebe zu seinem Zwilling erfaßt, daß er ständig mit ihm zusammenzusein   trachtete. Im Bewußtsein der Widernatürlichkeit dieser Liebe, erklärte sich Byblis in einem Brief dem späteren Legendenkönig Kaunos. Dieser, von Zorn und Abscheu getrieben, beschloß seinen Zwilling nie wieder zusehen, floh aus Milet über die Grenzen der Provinzen von Karien und Lykien und gründete schließlich die Stadt Kaunos.

 Strabon beschreibt uns das antike Kaunos folgendermaßen : “Die Stadt besitzt einen absperrbaren Hafen und eigene Werften.”

 Doch liegt das heutige Kaunos, wie   so   viele andere anatolische Hafenstädte aus dem Altertum, von der Küste weit entfernt im Inland. Die antike Stadt macht sich zuerst durch ihre, in den Fels gehauenen Königsgräber bemerkbar. Die großen und prächtig anzusehenden Gräber erinnern an ionische Tempel. Das östlichste, nur halbfertige Felsengrab, ist als Beispiel für die Machart eines solchen Bauwerkes hochinteressant.

 Ein weiterer, die Aufmerksamkeit auf sich ziehender Bereich der Stadt ist die Akropolis. Auf dem, dem Steilhang genau angepaßten Gipfel, befindet sich, durch Türme verstärkte, Befestigungsmauern aus dem Mittelalter.

KAYAKÖY

 Im 8 km von Fethiye entfernten Kayaköy finden sich nur einige Sarkophage und Felsengräber aus dem 4. Jhrhdrt. vChr. obwohl Philologen eine Besiedelung aus dem frühen 3. Jahrtausend vChr. nachweisen konnten. Die an den Abhängen errichteten Gebäudegruppen,   entstammen der, im spaetosmanischen Kaisertum (Sultanat) anerkannten, griechischen Minorität. Sie siedelten dort in der zweiten Hälfte des 19. Jhrhdrt. bis in das erste Viertel des 20. Jhrhdrt. In den ersten Jahren nach Gründung der Türkischen Republik, wurden die anatolischen Griechen, gegen die in Thrakien siedelnden Türken ausgetauscht und umgesiedelt. Danach nahm die Stadt, durch den Verfall ihrer hölzernen Türen, Fenster und Dachkonstruktionen, ein geisterhaftes Aussehen an.

 In dieser verlassenen Stadt befinden sich zwischen 350-400 Häuser, die generell 50 qm nicht überschreiten. Die dem Licht und der schönen Aussicht nicht verschlossenen, Hauser sind über, das Regenwasser sammelnden Zisternen erbaut. Das erste Stockwerk wurde normalerweise als Vorrats -und Lagerräume benutzt. Zwischen den Wohn-Gebäuden befinden sich   einige Kapellen, zwei große Kirchen, eine Schule und ein Zollgebäude.

LETOON Auf der von Fethiye nach Kaş führenden Strasse zweigt nach 65 km, eine Strasse nach Süden ab, auf der man nach 3 km das antike Letoon erreicht. Einer von Ovid erzählten Legende zufolge, gebiert die Göttin Leto, ihre von Zeus empfangenen Zwillingskinder Artemis und Apollon auf Delos. Dann wanderte sie entlang des Flusses Xanthos bis an sein Delta wo spaeter der Leto-Tempel errichtet wurde. Als die Göttin ihre Kinder in der dortigen Quelle baden will, wird sie von den Einwohnern daran gehindert. Daraufhin verwandelt sie die Menschen dieses Landstriches in Frösche. So wird die Geschichte der Stadt mit der Mythologie verwoben. Die, seit 30Jahren dort stattfindenden Ausgrabungen, stießen auf Funde, die Siedlungen bis ins 7. Jhrhdrt.vChr. nachweisen. Die   gefundenen   Überreste   und Inschriften zeigen, daß Letoon im Lykischen Bund eine Rolle als politisches und religiöses Zentrum spielte. Im Zentrum der Stadt finden wir drei nebeneinander stehende Tempel.

 Der westliche, im ionischen Stil erbaute Tempel war Leto; der kleinere, mittlere, Artemis; und der östliche, im dorischen Stil, Apollo gewidmet. Auf einem, neben dem Apollon Tempel gelegenen, in hellenistischen Zeiten als Schutthalde verwendeten Areal, fand man eine dreisprachige Inschrift, die heute im Museum von Fethiye ausgestellt ist, und die ein Fundstück von größter Bedeutung   ist. Die,   in   lykisch, aramäisch und altgriechisch geschriebene Inschrift, spielte eine große Rolle bei der Entzifferung der lykischen Schrift, bzw. Sprache. Neben einem, der nymphäischen Kultur huldigenden Quellgebäude, befindet sich eine frühchristliche Kirche. Auch finden wir, abgesehen von anderen Ruinen, die Überreste einer Stoa und eines hellenistischen Theaters.

OENOANDA

Die Siedlung befindet sich an der Strasse von Fethiye nach Korkuteli, in dem 60 km entfernten Dorf Incealiler. Sie ist vom Dorf aus nach einem halbstündigen Fußweg zu erreichen. Oenoanda wurde als Siedlungsname zuerst in hetithischen Texten erwähnt. Jedoch können die, bis heute erhaltenen Reste nur auf das frühe 3. Jhrhdrt. vChr. datiert werden. Doch webt sich eine Legende um die Entstehung

der Stadt, die uns auch heute noch geläufig ist. Oenoanda verdankt seine eigentliche Bekanntheit dem epikureischen Philosophen Diogenes, der   in der ersten   Hälfte des zweiten Jhrhdrt. vChr. hier lebte.

 Diogenes machte seine Ansichten in einer langen Inschrift, auf den Wänden der Stoa, im Südteil der Stadt, öffentlich. Nach dem Verfall des   Gebäudes,   verteilten   sich Stücke dieser Inschrift über die ganze Stadt.

 Die ältesten Zeugnisse dieser antiken Stadt, sind die Überreste einer Befestigungsmauer aus dem zweiten Jhrhdrt. vChr. Die, im Südteil der Stadt liegenden Ruinen, heben sich durch feine Steinmetzarbeiten und einen fünfeckigen Turm hervor.

 Das, von der römischen Agora aus sofort ins Auge fallende Bauwerk, ist der, im dorischen Stil erbaute Tempel, der mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Zeit des Augustus stammt, denn hier fand man ein Teilstück einer Inschrift,   die  für  Kaiser  Augustusbestimmt war. Ab 70 nChr., zu Zeiten Flavius, wurden südlich der, auf die Agora führenden, Strasse, zwei Gymnasien, und ein Hamam, den Bauten der Stadt hinzugefügt.

 Der, sich auf einem kleinen Baugrundstück, westlich der Agora    befindliche   Gymnasium/Bäder-komplex, wurde im Jahr 140 nChr., teilweise aus Spendengeldern des, aus Rhodiapolis stammenden, Opramoas finanziert.

Anfangs des 3. Jhrhdrt. wurde dem Bauwerk ein säulenbestandener Hof zugefügt, und es wurde von Kaiser Septimius Severus dem Caracalla gewidmet. Der im Süden der Stadt liegende, Aquaedukt stammt aus Flavius’ Zeiten.

Im byzantinischen Zeitalter wurde an der Stelle des, sich östlich an die untere Agora anschließenden größten Tempels, Kirchenbauten errichtet.

Die Stadt ist von, an den Steilhängen erbauten Gräbern umgeben. Sie stammen zum größten Teil aus römischen Zeiten. Das größte unter ihnen ist das, in der2.Haelfte des 2. Jhrhdrt. von Licinna Flavilla errichtete, Hereon. In diesem Grabmal findet man eine, sich auf die adelige Familie Flavilla I. beziehende, İnschrift. Wir nehmen an, daß dies zu römischen Zeiten, eine Anerkennung für auserwählte Lykier darstellte.

PINARA

Die Ruinenstätte befindet sich 40 km von Fethiye entfernt, an der Strasse von Fethiye nach Kaş, in der Nähe des Dorfes Minare. Von dort aus erreicht man sie, auf einer befestigten Schotterstrasse nach 2 km. Der antike Schreiber Stephanos beschreibt in seiner " Byzantion Menekrotes " die Entstehung der Stadt folgendermaßen : “Als die Bevölkerung    von   Xanthos  an Köpfen sehr zunahm, zog eine Gruppe der Ältesten auf einen der höchsten Gipfel der Kragos-Berge und gründete dort die Stadt Pınara, was übersetzt “ die Runde” bedeutete." Dieser Mythos wird   durch die Tatsache belegt, daß die Ruinen der Akropolis, aus einer frühen Periode    der   Stadt stammend, tatsächlich rund sind. In lykischer Aussprache lautet der Name “Pinare”. In der Gegenwart wird das, sich in der Nähe befindliche Dorf, zwar Pınara genannt, heißt aber eigentlich Minare.

Strabon erzählt in "Atremidoros", daß Pınara im lykischen Rat von 6 Städten mit je 3 Stimmen, seinen Platz einnahm.

Nähert man sich der Stadt von Osten, sieht man an den östlichen Steilhängen Hunderte, sich wie   Spitze   über den Berg breitende, Felsengräber. Als die, darüber liegende Akropolis nach kurzer Zeit zu klein wurde, baute man, der besseren Erreichbarkeit halber, eine zweite untere Akropolis. Obwohl   die   steilen   Hänge der unteren Akropolis ein leichtes Eindringen verhinderten, legte man    stützende   Zusatzbefestigungen an, terrassierte auch einen Teil des Geländes. Betritt man die Stadt durch ihr Südtor, gelangt man, durch hinteren Teil gehend, zu einem, dem Steilhang angepaßten, Odeon. Die, auf einer Ebene vor dem Odeon liegende, Agora, bildete den Stadtkern. Im unteren Teil der unteren Akropolis, im Bereich der Quellen ziehen vielzählige Grabanlagen, zum Teil gemauert, zum Teil in den Fels gehauen, den Blick auf sich. Ein großer Teil fiel allerdings schon im Altertum, den häufig die Stadt heimsuchenden Erdbeben zum Opfer.

 Der größte Teil dieser Felsengräber ist archäologisch sehr bedeutend, da sie im Stil eines Wohnhauses angelegt, die Art des

Ausbaus soll an den Toten erinnern. In den Vorräumen befinden sich Reliefs. Da sich in einem der Gräber eine, dem  Adel   vorbehaltene Kline (Ruhebett) befindet und die dortigen Reliefs, einen erzieherischen Hintergrund haben, nimmt man an, daß dies das Grab eines Prinzen sei.

Im östlichen Teil der unteren Akropolis befinden sich die Überreste eines, in Stil und Planung vielen römischen Anlagen in Lykien gleichenden Hamam. Das Bad befindet sich außerhalb der Stadtmauern. Ein anderes, sich außerhalb der Befestigungen befindliches   Bauwerk,   ist das, gegenüber des Bades errichtete, sich an die natürliche Rundung des Hanges schmiegende Theater. In Plan und Stil gleicht es einem Theater der hellenistischen Epoche.  

SIDYMA

Diese antike Siedlung ist auf einer, nach 50 km westlich abzweigenden, gut befestigten Schotterstrasse nach 12 km, auf der Strasse von Fethiye nach Kaş zu erreichen.

Der Name der Stadt wird mit einem   Ereignis in   Zusammenhang gebracht, in das der, zwischen 450-57 nChr. regierende Kaiser Mercian, verwickelt war. Die Mythologie berichtet: Der als einfacher Soldat am Krieg gegen die Perser teilnehmende und dort verwundete Mercian, wird bis zu seiner Genesung von einem Geschwisterpaar gepflegt. Nach seiner Wiederherstellung begibt sich Mercian mit den Geschwistern auf die Jagd. Als ihn zur Mittagszeit eine Müdigkeit befällt, streckt er sich zum Schlafen aus, wobei sein Körper schattenlos der Sonne ausgesetzt bleibt. Die Geschwister beobachten,   wie  ein  großer  Adler  über

Mercian schwebt und seine Schwingen zum Schutz gegen die Sonne über den Schlafenden halten. Bei seinem Erwachen berichten die Geschwister, Mercian von dem Geschehen, und deuten es als ein Zeichen zukünftiger Kaiserwürde. Mercian hält eine solche Zukunft für unmöglich, verspricht den Geschwistern jedoch, sie bei Eintreten des Geweissagten zu mächtigen Würdenträgern zu machen. Als Jahre spaeter, nach dem Tod Theodosius II, Mercian tatsächlich den Thron besteigt, erfüllt Mercian das, den Geschwistern gegebene Wort, und macht sie zu hohen Herren der Provinz Lykien.

Die, im Westen der Stadt auf einem Hügel gelegene Akropolis, ist die Oberstadt der ältesten Siedlung. Allerdings sind die dort zu sehenden Ruinen aus einer jüngeren Zeit.

Im Südosten des Hügels befindet sich eine ca. 400 m lange Befestigungsmauer.

Das östliche Ende der Mauer stützt die Sitzreihen eines kleinen Theaters, doch sind die meisten Überreste der Stadt, mittlerweile von Dorfhäusern überbaut, aber noch zwischen ihnen zu erkennen. Die meisten Überreste sind die von Gräbern und Grabmalen. Die, den Ostteil der Stadt einnehmende Nekropole, wurde im klassischen Zeitalter angelegt und war bis ins römische Zeitalter in Benutzung. So finden sich viele Felsengräber und Grabmale zwischen den anderen Ruinen von Sidyma.

TELMESSOS

 Telmessos ist die einzige antike Stadt, die von Anbeginn der Bevölkerung des mediterranen Küstenstreifens bis heute, eine ununterbrochene Besiedelung nachweisen kann. Doch obwohl die Philologie Belege bis in das 3. Jahrtausend vor Christus erbringt konnten bisher zur Konkretisierung dieser Aussage noch keine handfesten Beweise gefunden werden. Eine Legende um die Entstehung der Stadt Suidası besagt, daß zu Anfang des trojanischen Krieges, Odysseus und Apollon Botschafter Athens im Haus des Menelaos Aufnahme finden. Dort verliebt sich Apollon in die Tochter des Antenor und erschleicht sich in einer Hundeverwandlung, Zugang in ihre Gemächer. Das Kind aus dieser Beziehung erhält den Namen Telmessos. Dieses Kind soll spaeter die gleichnamige Stadt in Lykien gegründet haben. Auch wird Apollon’s Sohn spaeter zum Wahrsager der neuen Stadt.

Von der antiken Siedlung, die bei jedem Herrscherwechsel gebrandschatzt, zerstört und von in der Antike vorkommenden schweren Erdbeben heimgesucht wurde, sind außer einigen wenigen Felsengräbern und Sarkophagen, heute kaum noch Spuren zu finden. Das in Reisebeschreibungen und Stichen Reisender aus dem 19. Jhrhdrt. beschriebene Theater von Telmessos war bis vor kurzem den Blicken verborgen. Es besitzt alle Charakteristika eines hellenistischen Theaters.

 Dennoch sind die heutigen Überreste größtenteils aus römischer Zeit. Es wurde zwischen dem 3. Und 4. Jhrhdrt. nChr. in eine Arena umgewandelt. Die ältesten Überreste der Stadt sind die Ruinen von Felsengräbern. Das wichtigste dieser Grabmale ist das, wegen der Inschrift "Sohn des Hermepios, Amynthos" auf der Ostwand des Vorraumes, Amynthos-Grabmal” genannte. Weiterhin ziehen die, am Steilhang östlich dieses Grabes gelegenen Felsengräber, die Aufmerksamkeit auf sich. Zwei dieser Gräber sind, wie auch das Amynthos-Grab, wie ein Tempel erbaut. Eines davon ist nie fertig gestellt worden. Im Süden der neueren Stadt liegen die Ruinen einer, aus zusammengesuchten Materialien gebauten, großen Burg. Die, großteils auf dem Originalfels errichtete Burg, enthält aber nur wenige Siedlungsreste. Sie wurde wohl mehr aus Verteidigungsgründen erbaut.

TLOS

Die antike Stadt ist 40 km von Fethiye entfernt im Dorf Yakaköy zu finden, und auf durchgehend asphaltierter Strasse gut zu erreichen. Der Schreiber aus dem Altertum, Panyasis berichtet, daß außer Kragos, alle sich im Xanthostal befindlichen Städte, wie Tlos und Pınara Xanthos, von den Kindern der Nymphen Praxidike und Tremile gegründet wurden.

Tlos wurde im 14. Jhrhdrt. vChr. in hetithischen Schriften als, das, sich auf dem Boden von Lukka befindliche Tlawa erwähnt. Danach tauchte es in lykischen Schriften als Tlawa und in griechischen als Tlos auf. Man weiß aber, daß jedes Mal die gleiche Stadt unter diesen verschiedenen Namen gemeint war, und daß ihre Gründung in das zweite Jahr-tausend vChr. zurück geht. Besucher, die sich der Stadt nähern, sind von der, eine große Souveränität ausstrahlenden Akropolis tief beeindruckt. Die im natürlichen Schutz der Steilhänge liegende Akropolis, ist zusätzlich noch durch viele Mauern verstärkt und befestigt.Die, im Nordosten der Akropolis liegenden alten Festungsmauern sind, zusammen mit den dortigen Felsengräbern, gute Beispiele lykischer Kultur. Die, mehr im Osten und Südosten verlaufende Stadtmauer hingegen, ist in römischer Zeit errichtet und im byzantinischen Zeitalter, unter Verwendung von Bruchstücken anderer Bauwerke, sogar Bruchstücken von Sarkophagen, ausgebessert worden. Die sich im oberen Teil befindende Gebäudegruppe, auch aus verschiedenen Materialien errichtet, war die Wohnstätte eines, im 19. Jhrhdrt. durch osmanische Sultane zum Emir ernannten, Feldherrn. Die oben erwähnten, auf dem Akropol Hügel gelegenen Kulturgüter sind, da sie sich auf engstem Raum befinden, bautechnisch hochinteressant. Am Osthang der Akropolis befindet sich ein Stadium, dessen 12 Sitzreihen zählender Zuschauerraum parallel zur Stadtmauer aus römischer Zeit verläuft. Dem Stadium gegen über liegt eine Gebäudegruppe die, aus römischer Zeit stammend, zwar dem Agorabereich angehört, deren genaue Funktion aber noch nicht bekannt ist. Südlich dieses Bereiches sehen wir die Ruinen einer Gymnasiums Palaestra und eines Badehauses. Im Osten dieser Gebäude befindet sich ein, über den Tonnengewölben einer Galerie errichteten Theaters, aus römischer Zeit. Das dreistöckige Bühnengebäude, des, durch nur einen horizontalen Gang (Diazoma) geteilten Theaters ist größtenteils noch erhalten. Die im nördlichen Paradox verbauten, mit lykischen Inschriften versehenen Steinquader, sind wohl bei einer Ausbesserung oder Erweiterung des Gebäudes hinzugefügt worden.