homepage
Freunde von Akyaka
2012 AUSSTELLUNGEN
Nail Çakırhan & Halet Çambel
Haus für Kunst und Kultur
Seref Elial (21.09. - 30.09. 2012)

Şeref Elial wurde am 18.09.1956 in Eskişehir geboren, wo er auch zwischen 1963- '71 die Grund- und Hauptschule besuchte. Er machte sein Abitur 1976 am A. Kanatlı Gymnasium. Während seiner Gymnasialzeit 1971-'76 hielt er sich mehrfach in Zypern auf, wo er als 17jähriger in den Zypernkonflikt zwischen der Türkei und Griechenland verwickelt wurde, da ihn beide Seiten für Kampfhandlungen rekrutierten, was ihn zeitlebens traumatisierte.
1976-'77 studierte er Textildesign an der Kunstakademie Istanbul und besuchte anschließend die Hotel- und Tourismushochschule in Famagusta/ Nordzypern. 1978 leistete er seinen Militärdienst und übersiedelte 1980 nach Deutschland.  

Nach dem ersten Ausbruch einer Psychose im Jahr 1983,  beginnt er während eines stationären Aufenthaltes in der psychiatrischen Klinik in Augsburg zu malen und Tonmasken zu bilden, zu formen, die laut seiner eigenen Aussage seinen inneren Zustand, seine Angst, Zerrissenheit, sein Leid, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit widerspiegeln.  Ab 1986 hielt er sich oft in Italien auf, besuchte auch mehrfach die Türkei, wo er zwischen 2000-2004 versuchte, wieder Fuß zu fassen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland  nimmt er die Malerei wieder auf  und stellt auf einer Gruppenausstellung Augsburger Künstler im Jahr 2005, das erste Mal seine Werke aus.  

Nachdem sich seine psychischen Probleme verschärften, wurde seine paranoide Schizophrenie mit starken Medikamenten behandelt. Teil der Therapie war auch die Beschäftigung mit Malerei und Pflichtbesuche bei "Pikasso", einem Verein zur sozialen Betreuung alter oder isoliert lebender Menschen, wo er sich mit rein therapeutischer Aquarell- und  Stoffmalerei befasste. Neben diesen rein therapeutischen, belanglosen Bildern entstanden hier aber auch seine ersten detailliert handbemalten T-Shirts.  

Am 18.09.2010 wurde er mit Lungenkrebs diagnostiziert und erhielt mehrfach Chemo- und Radiotherapie. Er kehrte am 18.03.2011 in die Türkei zurück, wo er am 11.05.2011 in Eskişehir verstarb.  

Die posthume Ausstellung seines Werkes wurde von seinem langjährigen Partner und Freunden initiiert. Sie soll als liebevolle Ehrung des Schaffens eines sehr kranken aber hochbegabten Menschen verstanden werden und eine Seite des Menschen Şeref zeigen, die zeit seines Lebens oft im Schatten von Krankheit und Trauma verborgen blieb.